Firstcom Europe AG
Interview mit Andreas Herget, Mitglied des Vorstands bei der Firstcom Europe AG in Hösbach
Firstcom Europe AG beschäftigt sich mit modernsten Kommunikationstechnologien wie Cloud Telefonie und Unified Communications. Im Gespräch verriet uns Andreas Herget, Vorstand der Firstcom Europe AG, was sein Unternehmen auszeichnet und wofür es den Preis TOP Innovator erhalten hat.
Herr Herget, welche Leistungen bietet die Firstcom Europe AG ihren Kund*innen an?
Wir verstehen uns auf ITK-Fullservice-Provider für nationale und internationale Unternehmen jeder Größe und Branche. Ob „on premise“ oder in der Cloud - wir entwickeln unermüdlich kreative und zukunftsweisende Kommunikationslösungen: Voice over IP (VoIP), webbasierte Unified Communications Plattformen und intelligente Spracherkennung sind bei uns keine Fremdworte. Konsequenterweise bieten wir als ITK Full-Service-Provider auch Telefon- und Internetanschlüsse. Einer unserer Pluspunkte: Ein Service-Team, das rund um die Uhr erreichbar ist, sich kümmert und die technischen Zusammenhänge verständlich erklärt.
Unsere Philosophie ist ganz einfach: immer mit einem „Plus" und immer mehr als „usual“.
In welcher Weise profitieren Kund*innen in der Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen?
Zum einen sind wir eine der Firmen, die im Cloud Telefonie-Umfeld mit einer längeren Erfahrung aufwarten können, als viele Wettbewerber*innen in unserer Branche, da wir uns von Beginn an mit IP-Telefonie beschäftigt haben. Damals waren der Markt und die Konsumierenden noch nicht soweit, die Möglichkeiten der Technologie zu erkennen. Jetzt, mit dem vielfältigen Cloud Services dreht sich das.
Zum anderen können wir mit einer breiten Produktpalette aufwarten. Wir sind quasi das Pendant zur Telekom und sind insbesondere für den Mittelstand ein attraktiver und flexibler Partner. So bieten wir unseren Kund*innen nicht nur die Telefonie, sondern auch den gewünschten Zugang.
Mit der VoIP-Technologie waren Sie Anfang des Jahrtausends, bei Gründung des Unternehmens, Vorreiter. An welchen Zukunftsthemen sind Sie aktuell dran?
Wir haben uns schon seit die Firstcom Europe AG besteht mit VoIP beschäftigt und in diesem Bereich viel Erfahrung gesammelt. Cloud Telefonie ist seit einigen Jahren bei uns ein Thema, auch hier sind wir früh dran, denn die Branche steht hier erst am Anfang. Cloud Telefonie hat einen Marktanteil von ca. 12-14 %, Tendenz steigend. Man merkt, dass junge Entscheider*innen gerne auf Cloud Lösungen setzen, sie haben eine andere Einstellung zum Thema „Mieten statt Kaufen“. Durch Cloud Telefonie werden viele Assistenzfunktionen möglich. Denken Sie an intelligente Spracherkennungsmöglichkeiten. Beispielsweise ein Avatar, der das heutige, rudimentäre IVR (sprich Systeme, bei denen der Kunde über das Tastenfeld des Telefons mit dem Hostsystem eines Unternehmens zu interagieren kann) ablöst. Vernetzt mit dem ERP-System werden die Möglichkeiten gewaltig. Die Möglichkeiten der Cloud Telefonie effektiv einzusetzen, ist für viele unserer Kund*innen noch Zukunftsmusik, doch arbeiten wir täglich daran, ihnen passend zur speziellen Anforderung Lösungen zu konzipieren, die ihre Wertschöpfung verbessern.
Ihr Unternehmen wurde kürzlich als TOP Innovator ausgezeichnet. Wofür genau erhielten Sie diesen Award?
Unternehmen, die diesen Preis erhalten, werden einem genau festgelegten Prüfkatalog unterzogen. Ein unabhängiges wissenschaftliches Team prüft rund 120 Parameter und zieht Nachforschungen ein. So wurde z. B. die Gemeinde Hösbach im Vorfeld angefragt, welche drei Unternehmen sie als innovativ in ihrer Gemeinde einstufen würden: Wir waren dabei. So kamen wir in den Pool der Wettbewerber um diesen Preis. Als TOP Innovator werden nicht nur die Produkte beurteilt, sondern vielmehr das Unternehmen und deren Prozesse. Wie arbeitet das Unternehmen im Team, wie ist die Kultur etc. Wir freuen uns, dass wir in der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“ ausgezeichnet wurden. Das zeigt uns, dass wir mit unserer agilen Denk- und Arbeitsweise auf dem richtigen Weg sind.
In welchen Bereichen sehen Sie den größten Fachkräftebedarf für Ihr Unternehmen? Wo ist da im Markt ein Mangel?
Zum einen im technischen Bereich. Zum anderen suchen wir aber auch Mitarbeiter*innen, die mit schnell wandelten Prozessen sehr gut umgehen können, d.h. die mit neuen Herausforderungen sehr gut umgehen können. Wir sind ein hochspezialisiertes Unternehmen und benötigen somit auch Expert*innen. Diese Expert*innen sind nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorhanden. Das ist auch der Grund, warum wir unseren Bedarf vorzugsweise mit Auszubildenden decken wollen. Das ist natürlich zeitaufwändig, aber sehr effektiv. Wir haben viele Mitarbeiter*innen, die wir ausgebildet haben und die nun leitende Funktionen innehaben.
Welche Strategie verfolgen Sie bei der Suche nach neuen Mitarbeiter*innen?
Wir gehen mehr und mehr in die Social Media Kanäle. Hier finden Sie noch die jungen Cracks. Dabei ist es natürlich enorm wichtig, die gleiche Sprache zu sprechen in Wort und in Bild. Daher haben wir erst kürzlich eine neue Online-Marketing-Managerin eingestellt.
Wie halten Sie bestehende Mitarbeiter*innen bei der Stange?
Wir leben in unserem Hause einen starke Zusammenhalt mit den Mitarbeiter*innen. Dies zeigt sich in Meetings, in Entscheidungsfindungen, aber auch grundsätzlich in der Wertschätzung jedes einzelnen.
Wir unternehmen mit den Mitarbeiter*innen einige Events im Jahr. An diesen kann jede*r Mitarbeiter*in selbst entscheiden, ob er oder sie mit der Familie teilnimmt oder nicht. Ob Wanderungen, Lakefleisch essen (Kartoffelfeuer), Sommerfest, Weihnachtsfeier, private Veranstaltungen, die durch Mitarbeiter*innen ins Leben gerufen werden, wie z.B. Ski-Wochenende oder Weinwanderungen – hier ist immer was los!
Natürlich gibt es aber auch monetäre Anreize und die Unterstützung bei der Altersvorsorge.
Was zeichnet Ihrer Meinung nach die Region Bayerischer Untermain aus?
Die Region Bayerischer Untermain hat ideale Voraussetzungen, da sie direkt zum Rhein-Main-Gebiet gehört und diese ein Wirtschaftsmagnet darstellt. Hier in der Region sind vielen Hidden Champions ansässig. Leider sind diese noch „hidden“, denn sie konzentrieren sich auf das, was sie können. So haben sie oftmals zu wenig Ressourcen frei, um sich entsprechend zu vermarkten. Genau solche Unternehmen laden wir als Partner*innen in unser jährliches KOMMUNIKATIONS-FORUM ein. Wir begrüßen ausdrücklich die Vermarktung der Region Bayerischer Untermain, denn dann haben wir die Möglichkeit den Bekanntheitsgrad auch für uns Hidden Champions zu erweitern.
Mit welchem Ziel organisieren Sie dieses gerade genannte KOMMUNIKATIONS-FORUM? Wie sind die Erfahrungen?
Das Ziel ist ganz klar: Wir wollen unser Unternehmen als Kommunikations-Innovator platzieren, der über den eigenen Tellerrand hinaussieht. Das Thema Digitalisierung steht dabei im Fokus. Es soll deutlich werden, dass die Firstcom Europe AG nicht nur in den Themen Telekommunikation zuhause ist, sondern auch in allen weiteren IT-Thematiken. Weiteres wichtiges Ziel ist, in Verbindung mit den IT-Partnern des BVMW eine Plattform und ein Kompetenz-Netzwerk für die ansässigen Unternehmen zu bieten. So können wir sichtbar zu machen, welche hochkarätigen IT-Firmen in der Region aktiv sind. Und, sind wir mal ehrlich, es ist doch immer noch im geschäftlichen Bereich wichtig, sich persönlich gegenüber zu stehen und dem Gegenüber in die Augen zu sehen.
Eines soll das KOMMUNIKATIONS-FORUM nicht sein: Eine Verkaufsveranstaltung! Wir wollen über neue digitale Themen informieren und die Besucher*innen begeistern. Dafür holen wir Expert*innen den eigenen Reihen und aus Partnerunternehmen hier aus der Region.
Was wir allerdings feststellen ist, dass es immer schwieriger wird, Unternehmen zur Teilnahme anzuregen. Sich einen Tag Zeit nehmen ist heute, wo alle in hoher Drehzahl drehen, schwierig. Keiner hat den Kopf frei, sich mit Zukunftsthemen zu beschäftigen. Dennoch bleiben wir an diesem Thema dran, denn wir halten es für wichtig, dass die Digitalisierung der Unternehmen in der Region voranschreitet.
Herzlichen Dank für die interessanten Einblicke in Ihr Unternehmen, Herr Herget, Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Das Interview führte Katja Leimeister